Freitag, 16. Dezember 2011

rückbesinn

manches mal auf flimmernd dieses hier
genau jetzt wo du bist, atemlos als eine
atemlose unter atemlosen wo du suchst
du gräbst du suchst du gräbst du suchst

nach wurzeln rosen wurzeln rosen sinn.
auf der fingerspitze ausverkauf von blut
als dein dunkler, süßer wolkenkopf zer-
schmetterte, entlarvst du dich zur puppe.

hirnrinde

in manchen nächten, in denen ich aufwache, geplagt von all den irrtümern, zermürbt von vergangenheiten, vorwürfen, die sich ins hirn eingeschlichen haben und dort wabern und wuchern, suche ich vergeblich, denn ich weiß nicht wonach, bin selbst schon unbestimmt wie manche formulierungen halblanger sätze, die hier stehen, obwohl sie genau so gut woanders stehen könnten. etwas hat sich unvermeidbar eingenistet, ist ein schwarzer hirnrindfleck, den nie kein licht berührt. und in diesem erbärmlich ausdruckslosem absatz ist das leiden all der vielen nächte zusammengefasst, in denen man schrieb.

miniatur

ich bestehe

bestehe auf
selbst die kleinste

miniatur: gefühl

irgendwo

in mir
ein megaphon

und wenn es angeht
zerreißts mich

irgendwieder

aufwachen - nicht verpassen
straßenbahn - nicht verpassen
bildung - nicht verpassen
freunde - nicht verpassen

atmen - nicht verpassen
sich selbst nicht verpassen
und irgendwo irgendwann
irgendwen irgendwie -

nicht verpassen

federngruß

schritt vogel wach
klarluft neben kalt
überm fluss liegt

ich taumfeder ich
offenfenster durch
grußdenk weit du

Aime Sous

fetzen

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