Donnerstag, 15. Dezember 2011

nie wieder alles

noch ein Mal
ein letztes, noch ein Mal
Auge Auge

Auge Auge
Nase Nase
Mund Mund

und Lippen
weich weich
und dann

alles

was du mir bist
was du mir

alles bist

und dann
noch ein Mal
und dann
noch ein Mal
und dann
nie wieder

alles

sonne und mond

I

einmal ging ich den wahnsinn
einmal die liebe

einmal träumte ich
der mond hing wie eine gazelle
zwischen den ästen

dann kam der juni
zwischen die blätter, pierrot lunaire

und ich liebte


II

einmal ging ich die einsamkeit
und ich liebte

sprach laut
die sonne schrie die vögel tot
hing an den ästen

neben der gazelle

zartes fleisch

sie sagt, dass. spricht eine pirouette, mir dicht am ohr. wenn der feine raureif draußen vorm fenster sichtbar wurde, überfiel mich sanfte und traurige kälte, ein messer, das man zuvor mit dem bewusstsein des einstichs in zartes fleisch gewissenhaft geschärft hatte.

diebes gut

wäscht seinen kopf im himmel der unschuld. schwere tropft in einen plätschernden rinnsaal am straßenrand neben ihm. seine schritte, leise, zu diebisch leicht. sie: in der lagerhalle neben müll, plastiktüten, dem beißenden geruch frischer farbe, metallenem bettgestell.

ihr kopf war so ruhig, endlich, ihr mund so verschlossen, die schreie verstummt, als er den stein gegen ihren schädel gschlagen hatte. sie war so sanft und hingebungsvoll, voller leidenschaft zurückgesunken, seufzte, ein letztes mal, in seine arme, die bereits auf sie warteten.

ihr körper war noch rosig, nun rostig. ihr mund so bezaubernd, ihr blut: das letzte warme.
flieht nun. es wird bereits hell - über weite graslandschaften. ein feld, durch ein maisfeld, über ein roggenfeld, schnell. schritt über blumenwiesen. bald sonne, surrend hinter ihm, licht im rücken. im nacken schweiß. seit fast zwei tagen ohne vokabular. ohne menschen, die er jetzt noch ansprechen könnte und wenn er eine zeitung kaufen wird an irgendeinem kiosk in irgendeiner nächsten stadt wird niemand um ihn wissen.

hustenpastille

denkst du dich beizeiten wie man fragen denkt?

eine reicher als die andre: jene
tragen, die kein wind verweht, auf die kein blatt

mehr fällt, cachou, die keine zeile atmet -

zirp

zirp bis zum überdruss. schwalbenschwarzdurchflutet. erstickt im zahnwurzelkerker. ahoi. welch möwenkrähweiß. dahinfühlig gleite ich weiter durch. dort: luft! mein ohnemichich geht, hisst fahnen, folgt der kalkspur rantziger herzen, kräuselt honig dornig ums maul.

würde

ich würde für dich
und auch sonst
sowieso
aber ganz besonders

ich würde
weil warum nicht
und warum nicht für dich
also so ganz besonders

ich würde
ja was eigentlich
also alles
wär ja ziemlich viel

aber irgendwas ja schon
also zum beispiel
ich würde
vielleicht ich

Aime Sous

fetzen

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